Dieses Video zeigt eine Videoaufnahme der Viofo A119S bei fast völliger Dunkelheit. Die Aufnahme entstand auf einem Feld fernab jeglicher Lichtquellen. Im Hintergrund reflektiert lediglich der Himmel ganz schwach die Beleuchtung einer entfernten Stadt.
Der Aufnahmezeitpunkt ist Ende August ca. 4 Uhr morgens bei klarem Wetter.
Im Video wird am unteren Rand der Zustand der Fahrzeugbeleuchtung angezeigt.
Daten und Einstellungen zur Viofo A119S:
- Selektiertes Gerät von Autokamera24
- Firmware: V 2.61
- CPL: Ja, montiert
- Video: 1920×1080 Pixel 60fps
- WDR: Ja, aktiv
- Belichtung: +/- 0EV
Die aktuelle Viofo A119S nutzt den „Sony IMX291“ Videosensor, der bei gut programmierter Firmware der Kamera, eine nach aktuellem Stand der Technik außergewöhnlich gute Videoqualität auch bei Nacht oder Dunkelheit liefert.
Interessant ist, wie die A119S die Empfindlichkeit des Videosensors in Abhängigkeit des verfügbaren Lichts anpasst. Ist kaum Licht vorhanden, wird die ISO-Empfindlichkeit soweit hoch geregelt, dass das Video zwar pixelig (Pixelrauschen) erscheint, jedoch noch Konturen in nahezu vollständiger Dunkelheit zu erkennen sind.
Schaltet das Abblendlicht ein, erhöht sich im Vordergrund die Helligkeit und die Empfindlichkeit des Videosensors wird gemindert. Dadurch wird ein Überbelichten verhindert und Details im Vordergrund gut dargestellt. Das Pixelrauschen nimmt ab. Allerdings sind Details im dunklen Hintergrund (siehe Windräder) dann nicht mehr erkennbar.
Kurze Erklärung zum Pixelrauschen
Dass das Pixelrauschen mit zunehmender ISO-Empfindlichkeit des Videosensors zunimmt, ist normal. Die ISO-Empfindlichkeit kann jedoch nicht beliebig gesteigert werden. je weniger Licht in einer Szene vorhanden ist, desto höher muss die ISO Empfindlichkeit sein, um für eine Belichtung ausreichende Lichtmenge zu erfassen.
Videosensoren unterscheiden sich u.a. bei den Maxima der ISO-Empfindlichkeit und bei dem Signal/Rauschverhältnis. Während hochwertige oder auf Dunkelheit spezialisierte Videosensoren noch bei ISO 6400 ein noch erträgliches Rauschverhalten bieten, kann der Rauschanteil bei anderen Videosensoren bereits bei ISO 1200 so hoch sein, dass kaum noch Konturen zu erkennen sind.
Der Sony IMX291 gehört zum aktuelleren Technologiestand aus den Jahren 2017/2018, der vielen Sensoren aus früherer Entwicklung bei der Lichtempfindlichkeit deutlich überlegen ist. Er bietet zwar keine 4K- oder XHD-Auflösung, bietet jedoch bei FullHD-Auflösung dank kürzerer Belichtungszeiten (weniger Bewegungsunschärfe) und hoher Lichtempfindlichkeit (bessere Videoqualität bei Nacht) bei Dashcams eine hervorragende Videoqualität.
Weitere Tests
Hier folgt ein direkter Vergleich der Viofo A119S mit zwei weiteren populären Autokameras, welche den in Dashcams und ActionCams häufig verbauten „OmniVision OV4689“ Videosensor integriert haben. Die Videoaufnahme auf dem dunklen Feld wurde gleichzeitig mit drei Kameras angefertigt.
Auf dem Foto von links nach rechts:
- iTracker GS6000-A12
- Viofo A119S
- iTracker mini0806-S
Vergleich: Viofo A119S + mini0806-S
Daten und Einstellungen zur mini0806-S:
- Firmware: 20170714
- CPL: Ja, montiert
- Video: 1920×1080 Pixel 30fps
- HDR: Ja, aktiv
- Belichtung: +/- 0EV
Im direkten Vergleich fallen die größeren Reserven des Sony IMX291 Sensors der Viofo A119S bei nahezu völliger Dunkelheit auf.
Der OmniVision OV4689 liefert lediglich eine nahezu schwarze Fläche, bei der mit viel Fantasie eventuell ganz schwache Kontouren erkannt werden können.
Hinweis: Leider filtert die YouTube-Kompression noch die letzten schwachen Details in den dunklen Flächen weg, sodass dieses Video in originaler Qualität hier auf Dashcam-Wiki in Kürze zum Download angeboten wird.
Das Videobild der mini0806-S ist im Vergleich zur Viofo A119S auch mit eingeschalteten Scheinwerfern dunkler. Die Aufnahme der Viofo A119S wirkt schärfer und detaillierter, während das Video der mini0806-S offenbar eine größere Bewegungsunschärfe aufweist. Eine größere Bewegungsunschärfe ist häufig das Resultat längerer Belichtungszeiten, um eine geringere Lichtempfindlichkeit auszugleichen.
Die mini0806-S benötigt etwas mehr Licht. Bei Fahrt in der Nacht durch eine hell beleuchtete Stadt sind die Unterschiede zwar noch deutlich, jedoch nicht mehr ganz so riesig. Mehr dazu in noch folgenden Video-Vergleichstests.
Vergleich: Viofo A119S + GS6000-A12
Daten und Einstellungen zur GS6000-A12:
- Firmware: 20180515 V1
- CPL: Ja, montiert
- Video: 2560×1440 Pixel 30fps
- HDR: Ja, aktiv
- Belichtung: +/- 0EV
Die GS6000-A12 schneidet trotz HDR noch etwas schlechter ab, als die mini0806-S. Mini0806-S und GS6000-A12 nutzen beide den OV4689 Videosensor, sodass die Unterschiede wohl auf Optik und Firmware-Programmierung zurück zu führen sind. Kleine Verbesserungen mit zukünftigen Firmware-Versionen sind also nicht ausgeschlossen.
Es wird deutlich, dass der OV4689 dem Sony IMX291 bei sehr schwacher Beleuchtung, bzw. fast vollständiger Dunkelheit klar unterlegen ist. Die mini0806-S und GS6000-A12 gehören dennoch zu den besseren Dashcams mit OV4689 Videosensor. Die Videoqualität bei nur mäßiger Dunkelheit ist ok. Bei Tageslicht sogar gut bis sehr gut.
Hinweise zum Vergleich
Die beiden Vergleichsvideos der Viofo A119S mit der mini0806-S und GS6000-A12 sind interessant, jedoch (zugegeben) nicht ganz fair. Es werden Dashcams mit zwei völlig unterschiedliche Videosensoren verglichen. Der OV4689 der mini0806-S und GS6000-A12 ist deutlich älter, als der Sony IMX291 der Viofo A119S. Zudem kommt eine solche Situation der fast vollständigen Dunkelheit in der Praxis kaum vor.
Im Alltag bei normalem Tageslicht sind die mini0806-S und GS6000-A12 zwei solide Dashcams, welche ich vielen Vertretern anderer Marken (z.B. TrueCam, DOD, VicoVation etc.) aktuell vorziehen würde.
Die GS6000-A12 und mini0806-S sind wie die Viofo A119S auch update-fähig. Das bedeutet, dass eine Verbesserung der Videoqualität bei Nacht zu einem späteren Zeitpunkt durch ein Firmware-Update eventuell möglich ist.
Ich habe eine Aukey DR02 mit gleichem Sony IMX291 Sensor. Mir scheint die DR02 technisch identisch und optisch sehr ähnlich. Dennoch sind die Aufnahmen bei Nacht wesentlich weniger beeindruckend. Ich habe auch mal versucht auf einem dunklen Feld zu filmen. Ich sehe in den Aufnahmen so gut wie gar nichts. Ist dieser Vergleich hier nur ein Fake?
Die DR02 von Aukey ist nicht(!) technisch identisch zur Viofo A119S. Zum Beispiel ist der Videosensor kein Sony IMX291 sondern ein Sony IMX323, der wesentlich weniger kostet und bei weitem nicht die Videoqualität eines Sony IMX291 bei Dunkelheit erreicht. Der Sony IMX323 wird häufig in billigeren Dashcams der unteren Preiskategorie verbaut. Du siehst auch, dass die Aukey DR02 wesentlich weniger kostet als eine Viofo A119S. Du kannst bei diesem Preisunterschied nicht erwarten, dass die Videoqualität sich auf gleichem Niveau befindet.
Ein weiterer von außen sichtbarer Unterschied ist die schlechtere Optik der DR02, welche zwar einen größeren Blickwinkel von 170° verspricht, jedoch eine deutlich schlechtere Lichtdurchlässigkeit und stärkere Verzerrungen bietet. Die geringere Lichtdurchlässigkeit ist auch ein Grund, warum Du bei Dunkelheit nicht die gleiche Videoqualität wie bei einer Viofo A119S erreichst.
Noch ein Hinweis: Der große Blickwinkel der Aukey DR02 ist bei einer FullHD Auflösung kaum praxistauglich, wenn Du als Nutzer auch Details wie Kennzeichen erkennen möchtest. Hier ist das Verhältnis aus Blinkwinkel und Auflösung zu schlecht. Um bei FullHD Auflösung noch Details erkennen zu können, sollte der Blickwinkel nicht größer als 135 bis 140° sein – so wie bei der Viofo A119S. 140° Blickwinkel ist für viele PKW optimal, da kein Platz im Video mit der A-Säule im Sichtbereich verschwendet wird. Nur bei LKW oder Transporter mit sehr breiter und steiler Frontscheibe kann ein größerer Blickwinkel als 140° sinnvoll sein. Weitere Infos im Beitrag hier: sinnvoller Blickwinkel.
Hallo. Ich habe versucht den Test bei vollständiger Dunkelheit auf einem Feldweg mit meiner BlackVue DR750 nachzustellen. Die BlackVue DR750 hat ja auch den Sony IMX291 Sensor. Leider erreiche ich nicht das gleiche Ergebnis. Es ist deutlich weniger auf der Videoaufnahme zu erkennen. Welche Einstellung muss ich vornehmen, um das gleiche gute Ergebnis zu erreichen?
Geht mir mit meiner SJCam mit IMX291 genauso :/
Besteht irgendeine Möglichkeit die Videos der mini0806 heller zu bekommen. Ich finde die Aufnahmen bei Nacht mit meiner mini0806 auch sonst sehr dunkel. Nicht nur im oben gezeigten Vergleich.
Bei der mini0806 kann die Aufnahmehelligkeit im Menü „Belichtungskorrektur“ eingestellt werden. Ein positiver Wert erhöht die Helligkeit. Jedoch wird bei positivem EV-Wert auch die Bewegungsunschärfe größer, da sich die Belichtungszeiten verlängern. Bei Tageslicht kann es dann auch noch schnell zur Überbelichtung – zu helle Videoaufnahmen – kommen.
Bei einer so dunklen Szene, wie im hier gezeigten Vergleich, kann jedoch auch eine Belichtungskorrektur von +2EV (maximaler Wert) nichts bewirken. Die mini0806 benötigt ein Minimum an Helligkeit, welche offenbar erst bei Vorhandensein einer Straßenbeleuchtung oder aktiven Scheinwerfern erreicht wird. Umso beeindruckender ist die Leistung der hier im Vergleich gezeigten Viofo A119S.
Grüße, Mani
Hallo Steve,
hab nochmals Dank für Deine Bemühungen. Ich werde Deinen Empfehlungen folgen und 2x Viofo 119S als selektierte und optimierte Variante verbauen lassen. Allerdings ist mir noch unklar wie ich das dann mit der Heckkamera und dem Parkwächtermodus bewerkstellige.
Mit freundlichen Grüßen Wolfgang Winter
Hallo Wolfgang,
Die Viofo A119S als optimierte Version ist eine sehr gute Wahl. Ich habe seit kurzem ebenfalls vorne und hinten selektierte und optimierte Viofo A119S installiert und die vorherigen Dashcams ersetzt.
Ich übernehme mal die Beantwortung Deiner Frage:
Für die Nutzung des Parkwächtermodus benötigst Du eine Stromversorgung während des Parkens. Dafür gibt es Bordnetzteile, welche direkt an die Bordelektronik im Sicherungskasten angeschlossen werden – vorzugsweise mit Batteriewächter. Ein gutes geeignetes Netzteil ist z.B. das BlackVue Power Magic Pro.
Da das Bordnetzteil auch nach Abschalten der Zündung weiterhin Strom liefert, jedoch nicht immer eine Parkraumüberwachung sinnvoll ist, habe ich bei mir noch einen Schalter im Handschubfach installieren lassen. Mit diesem Schalter kann ich von Zündungsplus (Aufnahme nur während er Fahrt) auf Dauerplus (Aufnahme auch beim Parken) umschalten.
Wichtig ist bei einer Parkraumüberwachung auch auf die Betriebstemperatur zu achten. Die Viofo A119S gehört mit einer Betriebstemperatur von -10°C bis +65°C zu den deutlich besseren Dashcams. Dennoch sollte die Viofo A119S im Sommer bei einem in der Sonne geparkten Fahrzeug nicht eingeschaltet sein, da die Oberflächentemperaturen im Fahrzeug bei direkter Sonneneinstrahlung über 90° heiß werden können.
Grüße, Mani
Hallo Steve,
vielen Dank für Deine Einschätzung sowie Deinen Erläuterungen zu der A 129 Duo. So wie Du das als Experte siehst wäre es demzufolge die bessere Variante 2x A119 S selektiert und optimiert zu verbauen.
Noch eine Frage: ist Dir die Street Guardian SG 9663 DC bekannt bzw. kannst Du dazu etwas sagen?
Nochmals vielen Dank für Deine Bemühungen.
Mit freundlichen Grüßen Wolfgang Winter
Hallo Wolfgang,
Die „Street Guardian SG 9663 DC“ hatte ich Anfang 2107 mal als Testmuster, aber mangels Interesse nie wirklich ausführlich getestet. Ich kann mich erinnern, dass bei einem kurzen Test der GPS-Empfang nicht sonderlich gut war. Dann hab ich sie an Manfred weiter geschickt. Vielleicht kann er zu diesem Modell etwas genaueres sagen.
Ich konzentriere mich bei Tests lieber auf Geräte, welche man auch bei einem deutschen Händler (deutsche Gewährleistung, Support etc.) erwerben kann. Was nutzt es, wenn eine möglicherweise gute Dashcam im Ausland gekauft wird, man jedoch im Falle von Problemen oder Defekten keinen Ansprechpartner hat oder die Durchsetzung von Rechten im fernen Ausland juristisch kaum möglich (extrem aufwendig und teuer) wird.
Gerade bei Dual-Dashcams ist der Ein-/Ausbau durch das im Dachhimmel zu verlegende Videokabel, sowie die Fehlersuche erheblich aufwendiger. Die Wahrscheinlichkeit von Fehlern ist bei Dual-Dashcams schon allein aufgrund des langen Videokabels (Kabelknicke, Kabelbrüche, Fehler bei Kontakten etc.) größer.
Werden zwei einzelne Dashcams genutzt, können zwar auch hier Fehler auftreten, jedoch wird die fehlerhafte Dashcam einfach abgenommen und repariert oder ausgetauscht. Die andere Dashcam funktioniert autark weiter. Fällt also die vordere Kamera aus, funktioniert die hintere Kamera weiterhin und kann gegebenenfalls auch einfach hinten abgenommen und vorne angesteckt werden.
Habe mit Interesse Ihren Test gelesen. Nun gibt es ja seit kurzen die Viofo 129 Duo (also mit Heckkamera) die ja technisch noch mal etwas verbessert sein soll. Davon eine selektierte und optimierte Variante müsste doch das Non-plus-Ultra in dieser Preiskategorie sein. Mich würde Ihre Meinung dazu interessieren. Im Voraus vielen Dank für Ihre Bemühungen. Mit freundlichen Grüßen Wolfgang Winter
Hallo Wolfgang,
Die Viofo A129 Duo habe ich bereits im Test. Von den vier Geräten ist aber nur eines von der Produktionsqualität gut. Die drei anderen haben mit einem Lens-Shift (leicht unscharfe Videos) zu kämpfen. Daher habe ich noch keinen Testbericht oder Vergleich gemacht. Ich warte noch auf weitere Testgeräte, um mir ein besseres Urteil bilden zu können. Das wird dann gegen Ende September sein.
Letzte Woche habe ich Testfahrten mit zwei selektierten und optimierten Viofo A119S als Dual-System (vorne+hinten) gemacht. Ich werde die Videos zusammen schneiden und dann hier auf Dashcam-Wiki einstellen. Die erreichte Videoqualität ist von keinem mir sonst bekannten Dual-System erreichbar.
Ich kann auf Basis erster oberflächlicher Tests zur Viofo A129 Dual vorab schon sagen, dass die Viofo A129 Dual mit zwei selektierten A119S in Punkto Videoqualität und Videodetails (Kennzeichen etc.) nicht mithalten kann. Die A129 Duo gehört allerdings zu den besseren Dual-Dashcams, wenn ein „gutes“ Produktionsmuster vorliegt.