Dashcams benötigen eine permanente Stromversorgung für die Videoaufzeichnung oder Parkwächter-Modus. Allerdings wird mit Deaktivierung der Zündung auch die Stromversorgung über den KFZ-Zigarettenanzünder gekappt.

Daher ist es naheliegend sich die Frage zu stellen, wie die Autokamera auch ohne aktive Zündung/Motor betrieben werden kann. Die Nutzung eines Solarmoduls scheint auf den ersten Blick attraktiv.

Kann der Betrieb einer Dashcam an einem Solarpanel dennoch eine praxistaugliche Lösung sein?

Leider gibt es für den Einsatz einer Dashcam mit Solarmodul (derzeit) noch keine fertigen Einbau-Lösungen. Dieser Artikel gibt jedoch einen Überblick über erforderliche Voraussetzungen für eigene Bastel-Ideen.

Voraussetzungen:

Spannung (V)

Die Ausgangsspannung eines Solarmoduls muss 5 Volt betragen, da die meisten Autokameras mit genau dieser Spannung arbeiten. Eine höhere oder niedrigere Spannung am Eingang der Autokamera kann irreparable Schäden an der Elektronik verursachen. Zwar liegen am KFZ Zigarettenanzünder 12 oder 24 Volt an, jedoch wird diese Spannung durch das Netzteil auf 5 Volt herunter konvertiert.

Stromstärke (A)

Die Leistungsaufnahme einer Autokamera liegt bei ca. 5 Watt. Daher muss das Solarmodul kontinuierlich mindestens 1 Ampere Leistung liefern können. Auch hier gilt, dass bei weniger zur Verfügung gestellter Leistung, die Autokamera die Funktion einstellen wird. Zwar wird die Kamera mit einiger Wahrscheinlichkeit nicht beschädigt, jedoch können Abstürze oftmals nur mit einem Reset behoben werden, bei dem auch alle Einstellungen verloren gehen.

Pufferbatterie / Akku

Steht keine Solarenergie zur Verfügung und ist der Motor abgeschaltet, muss die Stromversorgung durch einen Puffer-Akku realisiert werden. Idealerweise wird der Akku bei aktiver Zündung automatisch geladen. Der Akku sollte über einen definierten Zeitraum die oben genannten 5 V bei 1 A liefern können.

Zu beachten ist, dass Akkus nur einen sehr eingeschränkten Bereich der Betriebstemperatur haben. Bei modernen Lithium-Polymer-Akkus liegt die Betriebstemperatur zwischen 0°C und 40°C. Im Sommer kann daher der Akku frühzeitg altern oder seine Funktion einstellen, wenn eine ausreichende Kühlung nicht gesichert ist.

Intelligentes schalten der Stromversorgung

Ein permanenter Betrieb einer Dashcam ist am einem Solarmodul nicht möglich, denn die Sonnenenergie steht in der Nacht oder bei schlechtem Wetter nicht zur Verfügung.

Daher ist eine Schaltung notwendig, die die Autokamera bei abgeschaltetem Motor mit der Solarenergie versorgt. Wir die Zündung wieder aktiviert, (bzw. der Motor gestartet) muss automatisch wieder eine Umschaltung auf die Versorgung durch die Bordelektronik erfolgen.

Fertige Einbau-Lösungen

K0mplett fertige Lösung zur Überbrückung der Stromversorgung einer Dashcam mit einem Solarmodul und Puffer-Akku sind mir noch nicht bekannt.

Die größten Hürden sind kaum verfügbare Akkus mit hoher Energiedichte und gleichzeitig großem Arbeits-Temperaturbereich, sowie leistungsfähige Solar-Panels von akzeptabler Größe.

Hinweise über die Kommentarfunktion unterhalb dieses Beitrags sind herzlich willkommen :)