Dieses Video zeigt eine Videoaufnahme der Viofo A119S bei fast völliger Dunkelheit. Die Aufnahme entstand auf einem Feld fernab jeglicher Lichtquellen. Im Hintergrund reflektiert lediglich der Himmel ganz schwach die Beleuchtung einer entfernten Stadt.

Der Aufnahmezeitpunkt ist Ende August ca. 4 Uhr morgens bei klarem Wetter.
Im Video wird am unteren Rand der Zustand der Fahrzeugbeleuchtung angezeigt.

 

Daten und Einstellungen zur Viofo A119S:

Die aktuelle Viofo A119S nutzt den „Sony IMX291“ Videosensor, der bei gut programmierter Firmware der Kamera, eine nach aktuellem Stand der Technik außergewöhnlich gute Videoqualität auch bei Nacht oder Dunkelheit liefert.

Interessant ist, wie die A119S die Empfindlichkeit des Videosensors in Abhängigkeit des verfügbaren Lichts anpasst. Ist kaum Licht vorhanden, wird die ISO-Empfindlichkeit soweit hoch geregelt, dass das Video zwar pixelig (Pixelrauschen) erscheint, jedoch noch Konturen in nahezu vollständiger Dunkelheit zu erkennen sind.

Schaltet das Abblendlicht ein, erhöht sich im Vordergrund die Helligkeit und die Empfindlichkeit des Videosensors wird gemindert. Dadurch wird ein Überbelichten verhindert und Details im Vordergrund gut dargestellt. Das Pixelrauschen nimmt ab. Allerdings sind Details im dunklen Hintergrund (siehe Windräder) dann nicht mehr erkennbar.

Kurze Erklärung zum Pixelrauschen

Dass das Pixelrauschen mit zunehmender ISO-Empfindlichkeit des Videosensors zunimmt, ist normal. Die ISO-Empfindlichkeit kann jedoch nicht beliebig gesteigert werden. je weniger Licht in einer Szene vorhanden ist, desto höher muss die ISO Empfindlichkeit sein, um für eine Belichtung ausreichende Lichtmenge zu erfassen.

Videosensoren unterscheiden sich u.a. bei den Maxima der ISO-Empfindlichkeit und bei dem Signal/Rauschverhältnis. Während hochwertige oder auf Dunkelheit spezialisierte Videosensoren noch bei ISO 6400 ein noch erträgliches Rauschverhalten bieten, kann der Rauschanteil bei anderen Videosensoren bereits bei ISO 1200 so hoch sein, dass kaum noch Konturen zu erkennen sind.

Der Sony IMX291 gehört zum aktuelleren Technologiestand aus den Jahren 2017/2018, der vielen Sensoren aus früherer Entwicklung bei der Lichtempfindlichkeit deutlich überlegen ist. Er bietet zwar keine 4K- oder XHD-Auflösung, bietet jedoch bei FullHD-Auflösung dank kürzerer Belichtungszeiten (weniger Bewegungsunschärfe) und hoher Lichtempfindlichkeit (bessere Videoqualität bei Nacht) bei Dashcams eine hervorragende Videoqualität.

Weitere Tests

Hier folgt ein direkter Vergleich der Viofo A119S mit zwei weiteren populären Autokameras, welche den in Dashcams und ActionCams häufig verbauten „OmniVision OV4689“ Videosensor integriert haben. Die Videoaufnahme auf dem dunklen Feld wurde gleichzeitig mit drei Kameras angefertigt.

Viofo A119S , GS6000-A12, mini0806-S im Vergleich

Auf dem Foto von links nach rechts:

  • iTracker GS6000-A12
  • Viofo A119S
  • iTracker mini0806-S

Vergleich: Viofo A119S + mini0806-S

 

Daten und Einstellungen zur mini0806-S:

  • Firmware: 20170714
  • CPL: Ja, montiert
  • Video: 1920×1080 Pixel 30fps
  • HDR: Ja, aktiv
  • Belichtung: +/- 0EV

Im direkten Vergleich fallen die größeren Reserven des Sony IMX291 Sensors der Viofo A119S bei nahezu völliger Dunkelheit auf.
Der OmniVision OV4689 liefert lediglich eine nahezu schwarze Fläche, bei der mit viel Fantasie eventuell ganz schwache Kontouren erkannt werden können.

Hinweis: Leider filtert die YouTube-Kompression noch die letzten schwachen Details in den dunklen Flächen weg, sodass dieses Video in originaler Qualität hier auf Dashcam-Wiki in Kürze zum Download angeboten wird.

Das Videobild der mini0806-S ist im Vergleich zur Viofo A119S auch mit eingeschalteten Scheinwerfern dunkler. Die Aufnahme der Viofo A119S wirkt schärfer und detaillierter, während das Video der mini0806-S offenbar eine größere Bewegungsunschärfe aufweist. Eine größere Bewegungsunschärfe ist häufig das Resultat längerer Belichtungszeiten, um eine geringere Lichtempfindlichkeit auszugleichen.

Die mini0806-S benötigt etwas mehr Licht. Bei Fahrt in der Nacht durch eine hell beleuchtete Stadt sind die Unterschiede zwar noch deutlich, jedoch nicht mehr ganz so riesig. Mehr dazu in noch folgenden Video-Vergleichstests.

Vergleich: Viofo A119S + GS6000-A12

 

Daten und Einstellungen zur GS6000-A12:

  • Firmware: 20180515 V1
  • CPL: Ja, montiert
  • Video: 2560×1440 Pixel 30fps
  • HDR: Ja, aktiv
  • Belichtung: +/- 0EV

Die GS6000-A12 schneidet trotz HDR noch etwas schlechter ab, als die mini0806-S. Mini0806-S und GS6000-A12 nutzen beide den OV4689 Videosensor, sodass die Unterschiede wohl auf Optik und Firmware-Programmierung zurück zu führen sind. Kleine Verbesserungen mit zukünftigen Firmware-Versionen sind also nicht ausgeschlossen.

Es wird deutlich, dass der OV4689 dem Sony IMX291 bei sehr schwacher Beleuchtung, bzw. fast vollständiger Dunkelheit klar unterlegen ist. Die mini0806-S und GS6000-A12 gehören dennoch zu den besseren Dashcams mit OV4689 Videosensor. Die Videoqualität bei nur mäßiger Dunkelheit ist ok. Bei Tageslicht sogar gut bis sehr gut.

Hinweise zum Vergleich

Die beiden Vergleichsvideos der Viofo A119S mit der mini0806-S und GS6000-A12 sind interessant, jedoch (zugegeben) nicht ganz fair. Es werden Dashcams mit zwei völlig unterschiedliche Videosensoren verglichen. Der OV4689 der mini0806-S und GS6000-A12 ist deutlich älter, als der Sony IMX291 der Viofo A119S. Zudem kommt eine solche Situation der fast vollständigen Dunkelheit in der Praxis kaum vor.

Im Alltag bei normalem Tageslicht sind die mini0806-S und GS6000-A12 zwei solide Dashcams, welche ich vielen Vertretern anderer Marken (z.B. TrueCam, DOD, VicoVation etc.) aktuell vorziehen würde.

Die GS6000-A12 und mini0806-S sind wie die Viofo A119S auch update-fähig. Das bedeutet, dass eine Verbesserung der Videoqualität bei Nacht zu einem späteren Zeitpunkt durch ein Firmware-Update eventuell möglich ist.