Die Rollei CarDVR-70 repräsentiert den Technikstand des Jahres 2013 für Dashcams der unteren Preiskategorie.

Wie gut ist die Videoqualität der billigsten Dashcam von Rollei? Der Praxis-Test bei je einer Testfahrt bei Tag und Nacht zeigt es.

Die Auflösung der Videoclips beträgt 1280x720Pixel im 16:9 Format. In der Praxis liegt die Detailauflösung deutlich darunter. Im Allgemeinen sind Kennzeichen oder Personen selbst bei langsamen Geschwindigkeiten nicht (oder nur selten) erkennbar.

Die Aufnahme erfolgt mit 25 Bildern pro Sekunde. Die sichtbaren Ruckler in den Video (siehe unten) stammen vom originalen Videomaterial. Die Durchschnittliche Bildrate liegt unterhalb der vom Hersteller beworbenen 25 Bildern/Sekunde (25fps).

5 Minuten Video nehmen ca. 510MByte Speicherplatz ein. Es passen also ca. 5 Stunden Video auf eine 32GB Speicherkarte.

Als  Videocodec dient wohl aus Kostengründen das völlig veraltete „MJPEG“ und der Ton wird als „PCM S16 LE“ gespeichert. Bei der Videobearbeitung können Schwierigkeiten auftreten, da einige Videosoftware jene Codecs nicht hinreichend unterstützt. Auch bei Videobearbeitung für diesen Testbericht musste der Ton umständlich hin und her konvertiert werden, sodass die genutzte Videosoftware den Ton auch berücksichtigen konnte.

Videoqualität bei Tageslicht

 

Bei Gegenlicht, u.a. bei Blick Richtung Sonne, werden die Videoaufnahmen sehr dunkel, obwohl die Lichtverhältnisse für helle Videoaufnahmen ausreichend sein sollten. Es entsteht zeitweise der Eindruck als würde die Aufnahme bei später Dämmerung angefertigt. Offenbar orientiert sich die Tonwertkorrektur der Kamera am hellsten Punkt im Videobild und nicht an der sonst üblichen Durchschnittshelligkeit.

Videodetails und Kennzeichen

Kennzeichen oder Personen können nicht identifiziert werden. Kennzeichen sind nur bei voraus fahrenden Fahrzeugen lesbar, wenn diese z.B. an einer Ampel direkt vor dem eigenen Fahrzeug stehen. Kennzeichen entgegen kommender Fahrzeuge lassen sich nicht ablesen – auch nicht bei sehr langsamer Geschwindigkeit.

Ruckeliges Video mit geringer Bildrate

Das Video ruckelt bei schnellen Bewegungen. Die vom Hersteller beworbene Video-Bildrate von 30 Bildern pro Sekunde wird bei weitem nicht erreicht. Die Videodatei selbst wird nur mit 25 Bildern je Sekunde (25fps) gespeichert. An manchen Stellen mit viel Bewegung im Videobild sinkt die Bildrate auf ca. 12-15 Bilder pro Sekunde.

Der Hersteller Rollei sollte seine Werbeaussage noch einmal überprüfen!

Videoqualität bei Nacht

 

Die auf geringe Kosten getrimmte Qualität wird auch bei den Videoaufnahmen bei Dunkelheit besonders sichtbar. Lichtquellen erzeugen zu große Lichtkegel. Das Video wird überstrahlt. Details sind in dunklen Szenen kaum zu erkennen. Kennzeichen sind selbst bei stehenden Fahrzeugen an Ampeln nicht zu erkennen.

Lieferumfang

In der Schachtel ist alles enthalten, was der Nutzer für die Inbetriebnahme benötigt.

Lieferumfang der Rollei CarDVR-70

Verfügbarkeit

Die Rollei CarDVR-70 wird seit 2013 nicht mehr produziert. Das für diesen Test Anfang 2014 erworbene Gerät hatte bereits einen Akku, der nicht mehr ausreichend Kapazität aufwies, um Einstellungen dauerhaft zu speichern. Akkus altern aufgrund der internen chemischen Prozesse auch bei Nichtnutzung. Offenbar handelt sich bei dem Testgerät um ältere Lagerware.

Fazit

Auch wenn die Rollei CarDVR-70 in vielen Bereichen keine gute Qualität liefert, so ist sie doch besser, als keine Dashcam.