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Diese Dual-Dashcam ist zum Zeitpunkt dieses Testberichts das aktuellste Modell aus dem Hause Pittasoft. Sie zeichnet sich insbesondere durch eine Bedienung via WiFi-App über Smartphone oder Tablet aus.
Das Design ist auf eine möglichst platzsparende und unauffällige Installation optimiert. Ein Display ist nicht vorhanden. Bedienknöpfe reduzieren sich auf einen Ein/Aus-Schalter und einen Touch-Sensor.
Geht das Design- und Bedienkonzept in der Praxis auf? Dieser Test wird es klären.
Eigenschaften im Überblick
- Frontkamera mit FullHD (1920 x 1080 Pixel)
- Heck-Kamera mit HD (1280×720 Pixel)
- Video-Aufzeichnung mit 30 Bilder je Sekunde
- Endlos-Schleife Aufnahme („Loop-Recording“)
- Video-Codec: H.264 / Audio Codec: AAC-LC
- WiFi mit App für Android und iOS (Reichweite ca. 3 Meter)
- Status Ausgabe über Lautsprecher
- Weitwinkel (diagonal ca. 137°)
- Bewegungssensor für Parkraumüberwachung
- Beschleunigungssensor (G-Sensor) für Markierung von Notfall-Aufnahmen
- Mikrofon
- GPS
Lieferumfang
Im Lieferumfang ist (bis auf eine Speicherkarte) alles enthalten, was für Installation und Betrieb notwendig ist.
- BlackVue DR550GW
- Rück-Kamera
- Video Verbindungskabel
- 12/24V KFZ-Netzteil
- Kabel-Clips
- Ersatz-Klebepads für Vor- und Rück-Kamera
- USB Stick für microSD Speicherkarten
- Software + App für PC/Android/iOS
Beschreibung der Funktionen
Speicher bis 32GB
Die DR550GW unterstützt microSD-Speicherkarten bis 32 GB. Dies ist ausreichend um 7-8 Stunden Video von der Vor- und Rück-Kamera aufzuzeichnen. Die Speicherkarte kann entnommen und mit dem im Lieferumfang enthaltenen USB-Speicherkarten-Leser an einem Laptop oder PC ausgelesen werden.
Integrierte Software
Die Software zum Ansehen der Videoaufzeichnung ist in der Firmware der BlackVue Dashcam enthalten und wird automatisch nach dem Einlegen der Speicherkarte auf diese kopiert. Die Software für Windows kann ohne Installation genutzt werden.
Video mit H.264/AAC-LC Standard
Das Auslesen der Videodaten kann auch ohne Software mit jedem aktuellen Windows PC oder Mac erfolgen. Die Videos liegen im derzeitigen Kompressionsstandard „H.264 Video + AAC-LC Audio“ im *.MP4 Dateiformat vor. Dieser Standard wird beispielsweise auch bei Youtube eingesetzt.
Die Videos werden mit variabler Bitrate gespeichert. Das bedeutet, dass der Videokompressor je nach Bildinhalt die Kompression bzw. Datenrate anpasst. Dies verspricht einen geringeren Speicherverbrauch. In der Praxis werden Video-Bilddaten mit ca. 6MBit/s (vorne) und 2MBit/s (hinten) und Audiodaten mit 96 kBit/s (48kBits je Stereo-Kanal) gespeichert. Der gesamte Datenstrom beläuft sich maximal auf etwas mehr als 8MBit/s bzw. 1MByte pro Sekunde.
WiFi mit App für iOS und Android
Die Konfiguration der BlackVue DR550GW erfolgt via Tablet oder Smartphone. Die erforderliche App wird im Apple und Android Store kostenfrei angeboten. Es können neben den Einstellungen auch das aktuelle Live-Videobild oder aufgezeichnete Videos angezeigt und auf das Smartphone/Tablet übertragen bzw. gespeichert werden.
Endlos Aufnahme (Loop Recording)
Ist die Kapazität der Speicherkarte erschöpft, werden automatisch die ältesten Aufnahmen überschrieben. Ausgenommen vom Überschreiben neuer Aufnahmen sind jene Dateien, welche durch den G-Sensor als „Notfall-Aufnahme“ markiert wurden.
Beschleunigungssenor (G-Sensor)
Der G-Sensor misst die Beschleunigungskräft (G-Kräfte). Wird ein einstellbarer Schwellenwert überschritten, wird die aktuelle Aufnahme markiert und vor dem Überschreiben geschützt.
Parkraum-Überwachung
Ist eine Stromversorgung auch während der abgeschalteten Zündung gewährleistet, kann die Kamera im parkenden Fahrzeug Aktivitäten davor und dahinter aufzeichnen. Um jedoch keinen Speicherplatz zu verschwenden, erfolgt eine Aufzeichnung nur, wenn der Bewegungssensor eine Aktivität vor der Linse wahrnimmt. Die Sensibilität, mit der auf Bewegung reagiert wird, ist einstellbar.
Bedienung
Sensor-Touch Bedienung
Das Bedienkonzept sieht eine einmalige Installation ohne später notwendige Bedienschritte vor. Daher kann der Platz für Display und Bedientasten gespart werden. Einzig ein Ein-/Aus-Schalter für die WiFi Verbindung ist vorhanden. Auf der linken Seite befindet sich ein Sensor-Feld, welches auf Fingertipp und Wischbewegung reagiert. So kann sehr einfach die Ton-Aufzeichnung gestoppt und wieder gestartet werden.
Installation
Die Installation erfordert etwas Vorbereitung. Es empfiehlt sich das Videokabel über den Dachhimmel zur hinteren Kamera zu verlegen. Mit 6 Metern ist das Videokabel ausreichend lang. Inwiefern der Dachhimmel dazu demontiert werden muss, oder ob das Kabel auch zwischen den Fugen verlegt werden kann, ist vom Fahrzeug-Typ abhängig.
Dasselbe gilt für die Stromversorgung. Das Stromkabel zum Zigarettenanzünder ist mit 3 Meter ausreichend lang und mit 2.5mm Durchmesser flexibel genug, um zwischen den Spalten an der Scheibe zur Karosserie und Konsole verlegt werden zu können.
Beide Kameras lassen sich vertikal um 360° nach oben und unten schwenken. Empfehlenswert ist eine möglichst mittige Platzierung, da sonst die Wölbung der Scheiben eine zentrierte Ausrichtung erschwert.
Mit dem Tablet oder Smartphone kann via Live-Bild die Ausrichtung der vorderen und hinteren Kamera geprüft werden.
Videoqualität – Praxis Test
Konfiguration für die Video-Testfahrten
- Auflösung vorne: 1920 x 1080 Pixel (FullHD, Datenrate ~6 MBit/s)
- Auflösung hinten: 1280 x 720 Pixel (FullHD, Datenrate ~2 MBit/s)
- Bildrate: 30 Bilder/Sekunde (FullHD)
- Videoqualität: sehr hoch
- Belichtungssteuerung: Durchschnitt
- Belichtung: +/- 0 EV
- Firmware: 2.002
Screenshots
Einschätzung der Video- und Audio-Qualität
Video
Das Video ist bei langsamer Fahrt oder ruhigen Szenen detailliert und kontrastreich. Leider verhält sich dies nicht so bei schneller Fahrt und bei schnellen Hell-Dunkel-Wechseln. Das Videobild wird dann durch starke Klötzchenbildung dominiert. Details wie Kennzeichen oder Beschilderungen sind dann nicht mehr erkennbar.
Das Video wird mit dem aktuellen und fortschrittlichen H.264 Codec komprimiert. Für die vordere Kamera steht eine Datenrate von 6 MBit/s zur Verfügung – für die hintere Kamera sind es 2 MBit/s. Jedoch ist diese Datenrate für FullHD (vorne) und HD (hinten) zu gering, was bei schnellen Bewegungen die starken Kompressionsartefakte erklärt. Für relativ detaillierte und bewegungsintensive Szenen sind mindestens eine Datenrate von 12-14 MBit/s notwendig, um Bilddetails zu erhalten.
Zwar gibt es spezielle Firmware-Versionen, die auch die Einstellung weit höherer Datenraten bei der BlackVue DR550GW erlauben, jedoch wird das thermische Budget der Dashcam mit solchen Einstellungen deutlich überschritten. Der Video-Encoder verbraucht mehr Strom und erzeugt eine wesentlich höhere Verlustwärme. Da die DR550GW schon im normalen Betrieb sehr warm werden kann, ist für einen stabilen Betrieb die Verwendung solcher inoffizieller Firmware abzuraten.
Ton
Die Audio-Aufzeichnung klingt detailarm, dumpf und blechern. Das setzen des Blinkers kann dennoch akustisch vernommen werden. Dies ist ausreichend, um im Zweifelsfall einen Blinkvorgang zu belegen.
Fazit & Kaufempfehlung
Die BlackVue DR550GW ist zweifelsfrei eine beim Design und Bedienkonzept beeindruckende Autokamera. Insbesondere die Möglichkeit den Straßenverkehr gleichzeitig vor und hinter dem Fahrzeug zu dokumentieren, spricht für die DR550GW 2CH.
Raum für Verbesserungen bietet die Videoqualität bei schnelleren Bewegungen. Dennoch ist das Videobild ausreichend detailliert, um einen Unfallhergang zu dokumentieren.
Mit einem Preis von (zu diesem Testzeitpunkt) über 350 EUR ist die BlackVue DR550GW-2CH sicher kein Schnäppchen. Allerdings gibt es kaum eine andere Dual-Dashcam auf dem Markt, welche eine gute und zuverlässige Funktion mit einem platzsparenden Bedienkonzept vereint.
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